Den vierten Tag ist Mama schon weg und Max hat sie erst ein ganz klein wenig vermisst. Sonst sind ihm die Tage immer endlos vorgekommen, wenn sie auf Dienstreise war. Vielleicht liegt es auch an Frau Maluschke. Dabei konnte er die zuerst gar nicht ausstehen.

Mittlerweile ist es dunkel im Zimmer geworden. Papa sucht Kerzen. Er stellt sie um die Eisenbahnplatte herum. Max liegt auf dem Bauch und schaut in das flackernde Licht. Papa klebt und schraubt unermüdlich an seiner alten Eisenbahn.

“Du Papa”, fragt Max, “was wolltest du eigentlich werden, als du so alt warst wie ich?”

Er überlegt einen Moment. “Lokomotivführer, glaub ich.”

“Und warum bist du es nicht geworden?”

“Bin ich doch”, sagt er und schiebt die Lok mit den Anhängern auf die fertigen Schienen. “Fertig machen zur Abfahrt!”

Max grinst. Er hält die grüne Kelle hoch und pfeift. Dann fährt die Eisenbahn los. Papa legt sich neben Max auf den Bauch. “Weißt du, warum ich kein Lokomotivführer geworden bin?”

Max schüttelt den Kopf.

“Weil ich jeden Abend nach Hause kommen wollte.” Er legt seinen Arm um Max. Der kuschelt sich ganz dicht an ihn heran. Ein Papa, der in einer Bank arbeitet, ist vielleicht doch nicht so schlecht, denkt Max und träumt von der großen weiten Welt.